Carotisstenose / Schlaganfall
Diagnose und Therapie bei Carotisstenose / Schlaganfall
- Duplexuntersuchung Halsschlagader (Ultraschall)
- Überweisung Radiologie: MR Kopf-Halsgefäße, MR-Schädel mit Kontrastmittel oder CT- Kopf-Halsgefäße, CT-Schädel mit Kontrastmittel
- Überweisung Neurologe Neurologische Untersuchung
- Überweisung/Einweisung zur stationären Behandlung Carotis-Operation/Stent
- Nachsorge Ultraschall nach Carotis-Operation (1 x/Jahr
Informationen zum Krankheitsbild
Gründe für einen Schlaganfall können unter anderem ein stark erhöhter Blutdruck (Hypertonie) oder eine angeborene Gefäßfehlbildung (Aneurysma) sein. Die so entstandene Blutung wird Hirnblutung genannt und ist in ca. 15-20% der Fälle Ursache eines Schlaganfalles.
Jährlich erleiden ungefähr 200.000 Menschen in Deutschland ein Schlaganfall und mehr als 1 Million Menschen leiden unter körperlichen und oder geistigen Behinderungen als Folge eines Schlaganfalles.
Warnsymptome für ein Schlaganfall können durch vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns verursacht werden. Hier können Sehstörungen, Sprachstörungen oder Lähmungen (Arme oder Beine) auftreten. Diese Beschwerden bilden sich nach Minuten oder auch Stunden zurück. Auch vorübergehende Doppelbilder, plötzliche heftige Kopfschmerzen sowie Schwindelanfälle gehören zu den Warnsymptomen.
Beim Auftreten der oben genannten Symptome ist eine Untersuchung der Halsschlagader (Arteria carotis) auf Engstellen (Stenosen) absolut notwendig.
Diese Untersuchung kann durch Ultraschall in der Praxis (farbcodierte Duplexuntersuchung Carotis) erfolgen. Bei dieser Untersuchung können Verkalkungen durch Arteriosklerose und dadurch bedingte Engstellen der Halsschlagadern gut beurteilt werden.
Zur weiteren Abklärung muss gegebenenfalls eine Untersuchung durch CT oder MRT mit Kontrastmittel der Hirngefäße erfolgen.
Zum Ausschluss von Herzrhythmusstörungen und anderen Herzerkrankungen als mögliche Ursache des drohenden Schlaganfalls ist ein EKG und eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiogramm) beim Internisten/Kardiologen notwendig.
Wenn eine höhergradige Einengung der Halsschlagader (> 70 %) vorliegt und Symptome einer vorüber vorübergehenden Durchblutungsstörung des Gehirns festgestellt werden, dann sollte eine Operation an der Halsschlagader durchgeführt werden. Durch eine hochgradige Enge der Halsschlagader kann ein Schlaganfall drohen.
Die Operation an der Halsschlagader kann unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden. Bei der Operation wird die Halsschlagader über einen kleinen Schnitt am Hals freigelegt und anschließend nach Eröffnen des Gefäßes die Engstelle ausgeschält/entfernt. Je nach Befund wird ein kleiner Flecken (sogenannte Patch-Plastik) in die Gefäß Vorderwand eingenäht oder die Halsschlagader auch direkt wieder vernäht. Während der Operation kann die Gehirndurchblutung über bestimmte Messungen kontrolliert werden und bei Bedarf durch eine kurzfristige Gefäßumleitung (Shunt) optimiert werden. Insgesamt handelt es sich um einen komplikationsarmen Eingriff, der Patienten in den meisten Fällen (>97 %) vor den Folgen eines Schlaganfalles schützen kann.
Bei Vorliegen von Herzrhythmusstörungen oder Blutgerinnseln an der Herzinnenwand wird meist eine medikamentöse Blutverdünnung notwendig sein, um der Gefahr von Embolien vorzubeugen. Eine Embolie aus dem Herzen kann einen Schlaganfall verursachen, oder einen akuten Gefäßverschluss in einer Armarterie/Beinarterie oder einer Arterie in einem wichtigen Organ im Bauchraum.