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Lipödem und Lymphödem

Lipödem

Das Lipödem ist eine chronische, häufig vererbte und vermutlich durch weibliche Hormone ausgelöste, ungestörte Vermehrung und Vergrößerung der Fettzellen in Armen, Gesäß und Beinen. Das Lipödem ist eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die Schmerzen und Spannungsgefühl verursachen kann und hauptsächlich Frauen betrifft.

Lymphödem

Lymphödeme sind Flüssigkeitseinlagerungen im Unterhautgewebe, die zu deutlichen Schwellungen in den Extremitäten (Beine, Arme) führen.
Bei ödematösen Schwellungen der Beine ist eine Abklärung der Beinvenen zur Abklärung der Ursache immer ratsam.

Diagnose und Therapie bei Lipödem und Lymphödem

  • Klinische Untersuchung und Stadieneinteilung Lipödem und/oder Lymphödem
  • Duplexuntersuchung Beinvenen
  • Einleitung Kompressionstherapie
  • Verordnung Lymphdrainage
  • Bei zusätzlicher Venenerkrankung Behandlung der Krampfadern 
  • Allgemeine Verhaltensempfehlungen
  • Überweisung Rheumatologe bei Verdacht auf Fibromyalgie

Informationen zum Krankheitsbild

Lipödem

Es wird zwischen 3 Lipödem-Stadien und 4 Lipödem-Typen unterschieden

Die Hauptursachen für ein Lipödem sind hormonelle Veränderungen. Das weibliche Hormon Östrogen führt zu einer Vermehrung und Vergrößerung der Fettzellen.

Mit 97% sind am häufigsten die Beine und insbesondere die Oberschenkel betroffen. Das Lipödem kann aber auch am Gesäß und an den Hüften auftreten.

Die Diagnose eines Lipödems ist oft langwierig und schwierig, da die Symptomen Beschwerden von den Patienten unterschiedlich stark wahrgenommen und mit anderen Erkrankungen verwechselt werden.

Ähnliche Symptome wie bei einem Lipödem können bei Krankheiten wie Fibromyalgie, Polyneuropathie oder auch chronisch venöser Insuffizienz auftreten. Dazu gehören Schmerzen und Spannungsgefühl in Beinen und Armen, Schweregefühl in Armen und Beinen, Erschöpfung und Abgeschlagenheit.

Zu den Leitsymptomen des Lipödems gehören:

  • Körperliche Proportionen, die nicht zum restlichen Körper passen (deutlich vergrößerte Säulenbeine bei schlankem Oberkörper)
  • symmetrisches Auftreten der Fettpolster an den Beinen und/oder Armen
  • Neigung zu blauen Flecken (Hämatome)
  • Schmerzen und Spannungsgefühl in Beinen und Armen
  • Druckschmerz und Berührungsschmerz in Beinen und Armen
  • keine oder nur geringe Reaktion an Armen und Beinen beim Versuch abzunehmen

Die Therapieempfehlungen bei Lipödem gleichen sich im Wesentlichen denen des Lymphödems, die erforderliche Kompressionsbehandlung erfolgt durch sogenannte flachgestrickte Kompression die immer für die Patienten als Maßanfertigung rezeptiert wird. 

Im Stadium III der Erkrankung kann durch eine Liposuktion, durchgeführt von Plastischen Chirurgen, das krankhafte vermehrte Fettgewebe abgesaugt werden.

Lymphödem

Die Schwellungen bei Lymphödem beginnen körperfern, in den Füßen oder/und den Händen. 

Treten die Schwellungen ohne erkennbare Ursache auf werden sie als primäre Lymphödeme bezeichnet. Als Folge einer erworbenen Schädigung von Lymphbahnen, z.B. nach Verletzungen, Entzündungen, Tumoren oder Operationen werden diese als sekundäre Lymphödeme bezeichnet. Primäre Lymphödeme treten immer beiderseitig auf, sekundäre Lymphödeme in Abhängigkeit der zugrundeliegenden Schädigung häufig auch einseitig. Bei ausgeprägten Krampfadern (venöse Insuffizienz) bilden sich infolge der deutlichen venösen Stauung immer auch vermehrte sekundäre Lymphödeme. Diese treten vor allem abends und in der warmen Jahreszeit verstärkt auf.

Lymphödeme können auch bei venösen Abflussbehinderungen des tiefen Venensystems durch Thrombose oder bei Abflussstörung des oberflächlichen Venensystems (Thrombophlebitiden) auftreten und somit eine weitere venöse Ursache besitzen.

Therapieempfehlungen bei Lymphödem sind aktive Bewegung, Hochlagern der Beine und zur weiteren Entstauung eine spezielle Kompressionsbehandlung. Bei Übergewicht senkt eine Gewichtsreduktion den zentralen Druck der Bauchvenen und verursacht somit eine Minderung der lymphatischen Stauung. Vor allem Schwimmen ist hier als Sportart zu empfehlen, da über den Wasserdruck zusätzlich zur Bewegung die Resorption und der Rücktransport der Wassereinlagerungen/Lymphstau im Gewebe (Lymphdrainage) gefördert wird.

Bei chronischem Lymphödem und ausgeprägten neu aufgetretenen Ödemen kann eine Behandlung mit manueller Lymphdrainage notwendig werden. Ein wichtiger Bestandteil dieser Lymphdrainagebehandlung ist hierbei das konsequente Tragen der zuvor speziell angepassten medizinischen Kompressionsstrümpfe.